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Übersicht
Drehzahl- und Lagegeber erfassen, wie ihr Name schon sagt, die mechanischen
Größen Drehzahl und Lage. Ihre Signale sind erforderlich, um
die Regler mit Istwerten zu versorgen und die vorhandenen Lage- und Drehzahlregelkreise
zu schließen.
Für die vektoriellen Regelverfahren bei Drehstromantrieben dienen
die Lage- und Drehzahlsignale auch als wichtige Eingangsgröße
für den Stromregelkreis. Der Geber erfaßt in diesem Fall die
Drehzahl und/oder Lage unmittelbar an der Motorwelle.
Eine wichtige Kenngröße für Drehzahl- und Lagegeber ist
die Auflösung. Sie gibt an, wie viele einzelne Messwerte innerhalb
des Arbeitsbereiches des Gebers unterschieden werden können.
Drehzahl- und Lagegeber sind sehr vielgestaltig. Sie lassen sich nach:
- Art der Messwerte,
- Art des Messverfahrens und
- Art der Schnittstelle
unterscheiden.
Art der Messwerte
Zu betrachten sind Drehzahl- und Lagegeber. Während
Drehzahlgeber unmittelbar einen analogen Drehzahlistwert bereitstellen,
liefern Lagegeber entweder einen absoluten oder relativen (inkrementellen)
Lageistwert. Wird der Lageistwert zyklisch ermittelt, kann aus der Lageänderung
die Drehzahl im betrachteten Zyklus berechnet werden.
Art des Messverfahrens
Zur
Erfassung von Lage und Drehzahl werden verschiedene physikalische
Effekte ausgenutzt.
- Induktiv
Bewegt sich ein elektrischer Leiter in einem Magnetfeld oder wird
er von einem zeitlich veränderlichen Magnetfeld durchsetzt, wird
in ihm eine elektrisch Spannung induziert. Diese elektrische Spannung
ist an den Enden des Leiters messbar. Auf der Basis dieses Effektes
werden
- Tachogeneratoren zur Drehzahlmessung und
- Resolver zur Drehzahl- und Lagemessung realisiert.
- Magnetisch
Magnetische Geber nutzen Änderungen der magnetischen Feldstärke
zur Gewinnung von Lageinformationen. Auf dem beweglichen Teil des Gebers
(z. B. dem Läufer) befindet sich dazu ein System, das magnetische
Vorzugsrichtungen aufweist. Diese Vorzugsrichtungen entstehen entweder
durch eine Anreihung von Nord- und Südpolen oder durch eine starke
Nutung der Oberfläche. Bewegt sich dieses System an einer fest
montierten Messsonde vorbei, erkennt diese Sonde eine periodische Zu-
und Abnahme der magnetischen Feldstärke und setzt diese in entsprechende
Spannungssignale um. Die Spannungssignale stehen anschließend
für eine Lageerfassung zur Verfügung.
- Optisch
Optische Geber besitzen einen Datenträger (Scheibe oder Stab),
der lichtdurchlässig ist und auf dem zyklisch lichtundurchlässige
Bereiche aufgebracht sind. Der Datenträger bewegt sich an einem
lichtempfindlichen Sensor vorbei. Je nachdem, ob sich gerade ein durchlässiger
oder nicht durchlässiger Bereich vor dem Sensor befindet, gibt
dieser ein entsprechendes Spannungssignal ab, das anschließend
für eine Lageerfassung verwendet werden kann.
Art der Schnittstelle
Die Schnittstellen, die Drehzahl- und Lagegeber zur Verfügung stellen,
sind herstellerspezifisch. Trotz der hohen Vielfalt lassen sich einige
Gemeinsamkeiten angeben.
- Analoge kontinuierliche Schnittstellen
Analoge kontinuierliche Schnittstellen werden bereitgestellt von:
- Tachogeneratoren
Ein vorzeichenbehaftetes Gleichspannungssignal dient als Messwert
für die Drehzahl.
- Encodern mit Sinusausgang
Ein analoges sinusförmiges Signal stellt ein Abbild der Lage
zur Verfügung. Da ein einzelnes sinusförmiges Signal nicht
eindeutig ist, wird ein zweites, um 90°-verschobenes Signal
bereitgestellt. Durch Auswertung beider Signalspuren kann die augenblickliche
Lage berechnet werden.
- Analoge zeitdiskrete Schnittstellen
Analoge zeitdiskrete Schnittstellen weisen Resolver auf. Sie liefern
zwei um 90° versetzte sinusförmige "Hüll"-Signale,
die jedoch nur zu ganz bestimmten Zeitpunkten gültig sind und nur
zu diesen Zeitpunkten von der Auswerteeinheit abgetastet und verarbeitet
werden dürfen.
- Digitale kontinuierliche Schnittstellen
Digitale kontinuierliche Signale werden von Impulsgebern zur Verfügung
gestellt. Zwei um 90° verschobene Impulsketten werden von einer
Zähleinheit erfasst und ermöglichen die inkrementelle Lagemessung.
- Digitale zeitdiskrete Schnittstellen
Digitale zeitdiskrete Schnittstellen basieren auf einem Übertragungsprotokoll.
Die aktuelle Lageinformation wird dabei seriell vom Geber zum Empfänger
übertragen. Neben den üblichen Feldbussen sind einige herstellerspezifische
Schnittstellen verbreitet.