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Meines Wissens gibt es bei den Synchronmotoren keine Normmotoren wie bei den Asynchronmotoren. Ist für diesen Umstand die hohe Spezialisierung der Synchronmotoren verantwortlich oder gibt es andere Gründe?

Antwort der Redaktion

Die Antwort liegt in der Geschichte der elektrischen Antriebstechnik. Asynchronmotoren sind als Konstantantriebe direkt am Drehstromnetz betreibbar. Sie haben sich deshalb sehr stark verbreitet und sind zum "Standardantrieb" im Maschinen- und Anlagenbau geworden. Um die Motoren verschiedener Hersteller gegeneinander austauschen zu können, war eine Standardisierung unumgänglich. Aufgrund der Vielzahl konkurrierender Motorenhersteller war es dem Maschinen- und Anlagenbau auch möglich, entsprechende Standards durchzusetzen.

Synchronmotoren werden als Teil eines Antriebssystems bestehend aus Motor, Motorgeber und Stellgerät eingesetzt. Alle Komponenten des Systems sind aufeinander abgestimmt und der Austausch eines Motors gegen ein anderes Fabrikat ist kaum oder nur mit Aufwand möglich. Eine einseitige Standardisierung von Synchronmotoren ist deshalb nicht sinnvoll. Wenn man in diesem Bereich standardisieren wollte, müsste man das ganze Antriebssystem mit seinen internen Schnittstellen standardisieren. Bei der Vielzahl der Schnittstellen dürften sämtliche Standardisierungsbemühungen fortlaufend von den neusten technischen Entwicklungen überholt werden. Aus diesem Grund akzeptiert man notgedrungen die fehlenden Standards. Allerdings gibt es von Seiten der Maschinenbauer immer wieder Versuche, die mechanische Schnittstelle der Motoren (Flanschmaße, Bohrmuster, Wellenausführungen) zu vereinheitlichen. Ziel ist, sich wenigstens bezüglich der Wahl des gesamten Antriebssystems Entscheidungsspielräume zu schaffen und bei einem Herstellerwechsel nicht die ganze Maschine neu konstruieren zu müssen. Bisher waren diese Bemühungen aber wenig erfolgreich.


 

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