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Mechanische Motorauslegung
Servomotoren werden von den Herstellern für einen definierten Arbeitsbereich
ausgelegt. Dieser Arbeitsbereich ist im Datenblatt des Servomotors spezifiziert.
Ein Betrieb außerhalb des Arbeitsbereiches ist im allgemeinen nicht
zulässig und führt zu einer Beschädigung des Motors.
Kennliniendiagramm für mechanische Grenzkurven
Für den ersten Schritt der Motorauswahl sind die mechanischen Grenzdaten
von Bedeutung. Sie werden vom Hersteller als Kennliniendiagramme angegeben
und grenzen den Arbeitsbereich des Motors hinsichtlich der Drehzahl und
des Drehmomentes ein. Von
Bedeutung sind dabei folgende Grenzkennlinien:
- Das Grenzdrehmoment ist eine Konstante und definiert das maximale
Drehmoment, das der Motor abgeben kann. Das Grenzdrehmoment ist durch
die mechanische Konstruktion insbesondere der Motorwelle festgelegt.
- Die Grenzdrehzahl ist ebenfalls eine Konstante und gibt die
maximale Drehzahl an, mit der der Motor betrieben werden darf. Bei einer
Überschreitung kann es zu Beschädigungen der Lager und des
Läufers kommen.
- Die Spannungsgrenzkurve begrenzt das Motordrehmoment in Abhängigkeit
von der Motordrehzahl. Diese Grenzkurve berücksichtigt, dass durch
die Rotation des Läufers eine Gegenspannung in der Ständer-
oder Ankerwicklung induziert wird, die von der speisenden Spannung kompensiert
werden muss. Da die induzierte Gegenspannung mit steigender Drehzahl
anwächst, erreicht sie bei einer bestimmten Drehzahl den Spannungsbetrag,
mit dem der Motor maximal betrieben werden darf. Im allgemeinen ist
die maximal zulässige Spannung mit der Nennspannung des Motors
identisch.
Die Spannungsgrenzkurve verläuft je nach Motortyp unterschiedlich.
Während sie bei permanent erregten Synchron- und Gleichstrommotoren
sowie bei Schrittmotoren sehr steil abfällt und die x-Achse schneidet,
verläuft sie bei Asynchron- und fremd erregten Gleichstrommotoren
aufgrund des möglichen Feldschwächbetriebes asymptotisch.
Um genügend Reserven beim Auftreten von Netzspannungsschwankungen
zu haben, ist bei der Auslegung ein Sicherheitsabstand zur Spannungsgrenzkurve
von mindestens 10 % einzuhalten.
Hinweis: Auch Synchronmotoren können mit Feldschwächung
betrieben werden. Da dafür aber besondere Schutzmaßnahmen
im Stellgerät erforderlich sind, wird dieser Betriebsfall nicht
weiter betrachtet.
Vorauswahl von Motoren unter Verwendung der mechanische Grenzkurven
Zur Auswahl eines Motors werden die markanten Punkte für die Motordrehzahl
und das Motordrehmoment aus den durch das Lastspiel vorgegebenen zeitlichen
Verläufen in das Diagramm der Grenzkennlinien übertragen.
Für jeden in Betracht kommenden Motor werden seine Grenzkennlinien
eingetragen. Liegen alle Punkte des Lastspiels im zulässigen Arbeitsbereich,
ist der entsprechende Motor unter mechanischen Gesichtspunkten in der
Lage, das geforderte Lastspiel zu erfüllen.
Alle Motoren, die diese Bedingung erfüllen, werden vorausgewählt
und in den folgenden Auslegungsschritten weiter betrachtet. Alle anderen
Motoren werden aussortiert und in die folgenden Auslegungsschritte nicht
mehr mit einbezogen.