Klassische Stellgeräte sind als Komplettgeräte ausgeführt. Sie beinhalten neben dem motorseitigen Leistungsteil wie Pulssteller oder Wechselrichter auch die Netzeinspeisung. Die Auslegung dieser Stellgeräte erfolgt auf Basis des vom Motor zu realisierenden Lastspiels. Eine getrennte Auslegung der Netzeinspeisung ist nicht erforderlich.
Bei modularen Stellgeräten ist die Situation anders. Diese Geräte werden für mehrachsige Anwendungen eingesetzt und bestehen aus Pulsstellern bzw. Wechselrichtern zur Ansteuerung der Motoren und einer separaten Einspeisung. Die Einspeisung wandelt die Wechselspannung des speisenden Netzes in eine Gleichspannung (Zwischenkreisspannung) um und stellt sie den Pulsstellern und Wechselrichtern zur Verfügung.
In diesen modularen Systemen muss die Einspeisung nach Auslegung der
Pulsteller und Wechselrichter in einem eigenen Projektierungsschritt ausgewählt
werden.
Die Einspeisung ist so auszuwählen, dass in allen Betriebsfällen
des Antriebsverbandes ausreichend Energie aus dem Netz in den Zwischenkreis
eingespeist werden kann. Ist die Einspeisung zu klein dimensioniert, bricht
bei entsprechender Belastung die Zwischenkreisspannung zusammen und der
gesamte Antriebsverband fällt aus.
Die Einspeisung unterscheidet sich im Aufbau nicht grundsätzlich von anderen Stellgeräten. Auch sie besteht unter thermischen Gesichtspunkten aus
Dementsprechend kann das gleiche thermische Modell wie bei den Stellgeräten
verwendet werden. Die thermischen Zeitkonstanten liegen in den gleichen
Größenordnungen.
Die Verlustleistung, die in der Einspeisung anfällt, ist vom Betrag des fließenden Netzstromes abhängig. Der Netzstrom wird wiederum von den Lastspielen der am Zwischenkreis angeschlossenen Wechselrichter und Pulssteller bzw. der Motoren bestimmt. Der Zusammenhang zwischen dem Netzstrom und den Motorströmen läßt sich am besten über eine Leistungsbetrachtung herstellen:
Die Einspeisung muss die Leistung aus dem Netz aufnehmen und in den Zwischenkreis einspeisen,
Bei dieser Betrachtung wird die Zwischenkreisspannung als konstant angenommen,
so dass keine Leistung zum Laden und Entladen der Zwischenkreiskapazität
erforderlich ist.
Geht man weiterhin von einer konstanten Netzspannung und einem konstanten
Leistungsfaktor der Einspeisung aus, so ist die aufgenommene Leistung
dem fließenden Eingangsstrom proportional.
INetz ~ P
Die von der Einspeisung aufgenommene Leistung kann damit als Eingangsgröße für die Projektierung verwendet werden. Sie ist ein Maß für die in der Einspeisung anfallenden Verluste. Dementsprechend geben die Hersteller die zulässigen Lastspiele der Einspeisung auch als eine Funktion der Leistung über der Zeit an:
Hinweis:
Zu beachten ist, dass sich die Leistungsangaben der Hersteller auf eine
bestimmte Höhe der Netzspannung beziehen. Wird die Einspeisung mit
abweichenden Netzspannungen betrieben, ändern sich auch die Leistungsangaben
proportional zur Höhe der Netzspannung.
Insbesondere temporäre Netzunterspannungen, die im praktischen Betrieb
immer wieder auftreten, führen zu einer Leistungsreduktion der Einspeisung.
Dieser Fakt ist durch einen Sicherheitsfaktor bei der Auslegung zu berücksichtigen.
Die Einspeisung sollte deshalb mindestens 10% überdimensioniert werden.
Zusätzlich sind Deratingfaktoren, die sich aus einer abweichenden
Aufstellhöhe und erhöhten Umgebungstemperatur ergeben zu berücksichtigen.
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