Glossar "Elektromagnetische Verträglichkeit"

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Stichwortverzeichnis

AC
AF
AFuG
ALC
AMN
ANL
ASU
Bandbreite
BAPT
Basic Standards
BG
Berührungsspannung
BImschV
CDM
CE
CE-Kennzeichnung
CENELEC

DAB
dB
DC
DIN
EGB
Einfügungsdämpfung
Elektrosmog
EMC
EMV
EMV-Richtlinie
EMVU
EMVG
EN
EOS
ESD
ESD Association
ESD-Modell
ETS

FAG
FDIS
FE
FEBS
Funkstörgrad
Funkstörung
Funktionserdung
Funktionsstörung
Gegentaktstörung
Generic Standards
Gerät
Gleichtaktstörung
HBM
Hersteller
Impulsanstiegszeit
Impulsbreite
In-Situ-Testing
Inverkehrbringen
IT-Netz
Klirrfaktor
Koaxialkabel
Konformität
Koppelmechanismus
MM

PE
Pegel
PFC
Potential
Potentialausgleich
Product Standards
Prüfstörgröße
RFI
Schirm
Störfestigkeit
Störgröße
Störquelle
Störschwelle
Störsenke
Symmetrische Störung
THD
TN-Netz
TT-Netz
Unsymmetrische Störung
Zerstörfestigkeit

 

AC
Alternating Current. Abkürzung für Wechselstrom.

AF
Antenna Factor.

AFuG
Amateurfunkgesetz.

ALC
Absorber Lined Chamber. Absorberhalle.

AMN
Artifical Mains Network. Künstliche Nachbildung des Netzes, mit der standardisierte Bedingungen für die Messung von Störspannungen geschaffen werden.

ANL
Automatic Noise Limiter.

ASU
Automatische Störunterdrückung.

Bandbreite
Breite eines Frequenzbandes. Bereich zwischen einer minimalen und einer maximalen Frequenz.

BAPT
Bundesamt für Post und Telekommunikation. Ehemalige Behörde, die für die Umsetzung des EMV-Gesetzes zuständig war. Wurde durch die Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post abgelöst.

Basic Standards
Grundnormen für EMV-Mess- und -Testtechnik. Haben allgemeinen Charakter und beziehen sich nicht auf bestimmte Geräte.

BG
Berufsgenossenschaft.

Berührungsspannung
Spannung zwischen zwei leitfähigen Teilen, die gleichzeitig von einem Menschen berührt werden.

BImschV
Bundes-Immissionsschutz-Verordnung.

CDM
Charged Device Modell. Modell in Form eines Ersatzschaltbildes, das für die Nachbildung der elektrostatischen Entladung von Bauelementen verwendet wird.

CE
Communauté Européenne. Europäische Gemeinschaft.

CE-Kennzeichnung
Die CE-Kennzeichnung weist darauf hin, dass das gekennzeichnete Produkt alle das Produkt betreffenden Richtlinien der Europäischen Union erfüllt. Folgende Richtlinien sind einzuhalten:
- EMV-Richtline
- Maschinenrichtline
- Niederspannungsrichtlinie

CENELEC
Comité Européen de Normalisation Electrotechnique. Europäisches Komitee für Elektrotechnische Normung. Ist im Rahmen der Europäischen Union für die Harmonisierung der elektrotechnischen Normen zuständig. Von den Mitgliedsländern werden die von der CENELEC ratifizierten Normen als gültige nationale Normen übernommen.

DAB
Digital Audio Broadcasting. Digitaler Rundfunk.

dB
Dezibel. Logarithmisches Vergleichsmaß. Von der Verhältnisgröße, die in dB angegeben werden soll, wird der dekadische Logarithmus gebildet und mit 20 multipliziert.

DC
Direct Current. Abkürzung für Gleichstrom.

DIN
Deutsches Institut für Normung.

EGB
Elektrostatisch gefährdete Bauteile. Im allgemeinen elektronische Bauelemente, die durch Ableitströme (hervorgerufen durch elektrostatische Aufladung) geschädigt oder zerstört werden können.

Einfügungsdämpfung
Maß für die Dämpfung von Störspannungen, die bei Einfügen eines Filters erreicht wird. Wird als Verhältnis der Störspannungen, die mit und ohne Filter an einer Störsenke auftreten, in dB angegeben.

Elektrosmog
Bezeichnung für künstlich erzeugte elektrische, magnetische und elektromagnetische Felder unter der Annahme, dass sie das Wohlbefinden und die Gesundheit von Menschen beeinträchtigen.

EMC
Electromagnetic Compatibility. Englische Abkürzung für EMV.

EMV
Elektromagnetische Verträglichkeit. Beschreibt die Fähigkeit von Geräten und Anlagen, in einer elektromagnetischen Umgebung hinreichend gut zu funktionieren und elektromagnetische Störgrößen nur in dem Maße auszusenden, dass andere Geräte und Anlagen in ihrer Funktion nicht wesentlich beeinträchtigt werden.

EMV-Richtlinie
Richtlinie zur Harmonisierung der Rechtsvorschriften in der EU. Wird durch das EMVG in deutsches Recht umgesetzt.

EMVG
EMV-Gesetz. Deutsche Gesetz, das europäisches Recht umsetzt und die die elektromagnetische Verträglichkeit behandelt. Es betrifft alle zivilen Geräte, die elektronische Bauelemente beinhalten. Es wendet sich an die Hersteller und Betreiber dieser Geräte. Zuständig ist die Bundesnetzagentur.

EMVU
Elektromagnetische Verträglichkeit bezogen auf die Umwelt. Teilgebiet der EMV, das die Einflüsse elektrischer, magnetischer und elektromagnetischer Felder auf Pflanzen, Tiere und Menschen behandelt.

EN
Europäische Norm.

EOS
Electrical Overstress. Überbeanspruchung durch zu hohe elektrische Spannung.

ESD
Electrostatic Discharge. Elektrostatische Entladung. Entladung von Personen über die Oberfläche von elektronischen Bauelementen, die zur Schädigung der Bauelemente führen kann. Schädigend wirkt der dabei auftretende Ableitstrom. Elektrostatische Entladungen können bei Fertigungs-, Prüf-, Montage- und Serviceprozessen auftreten, wenn die handelnden Personen Leiterplatten oder elektronisch Bauelemente berühren. Durch Maßnahmen zum Potentialausgleich zwischen Person und Bauelement kann die elektrostatische Entladung vermieden werden.

ESD Association
Organisation zur Förderung und Verbreitung des Wissens über ESD.

ESD-Modell
Modell in Form eines Ersatzschaltbildes, das für die Nachbildung der elektrostatischen Entladung verwendet wird. Es existieren verschiedene Modelle für elektrostatisch aufgeladene Personen (HBM), Geräte (MM) und Bauelemente (CDM).

ETS
European Telecommunication Standard.

FAG
Fernmeldeanlagengesetz. Wurde 1997 durch das Telekommunikationsgesetz abgelöst.

FDIS
Final Draft International Standard. Internationaler Normenentwurf im Schlußstadium.

FE
Fundamenterdung.

FEBS
Functional Equipotential Bonding System. System zur Herstellung des Potentialausgleichs zwischen elektrisch leitfähigen Komponenten eines Gerätes oder Anlage.

Funkstörgrad
Frequenzabhängiger Grenzwert für Funkstörungen im Bereich von 150 kHz bis 30 MHz.

Funkstörung
Hochfrequente Störung des Funkempfangs. Liegt vor, wenn unerwünschte elektromagnetische Schwingungen an einer Funkempfangsanlage aufgenommen werden und diese das Nutzsignal erkennbar beeinträchtigen.

Funktionserdung
Anschluss eines Gerätes an Erde (Masse) zur Sicherung der Funktion und nicht zu Schutzzwecken.

Funktionsstörung
Unzulässige Abweichung einer Komponente oder eines Gerätes vom gewünschten Verhalten.

Gegentaktstörung
Störung, die zwischen den Adern eines Leiters auftritt, die Isolation zwischen den Leitern beansprucht und Nutzsignale vortäuschen kann. Entsteht durch leitungs- und feldgebundene Beeinflussung.

Generic Standards
Grundnormen, die angewendet werden, wenn es für Geräte keine Produkt- oder Produktfamiliennormen gibt. Sie schreiben Minimalwerte für die Störfestigkeit und Maximalwerte für die Störaussendung vor.

Gerät
Alle Apparate, Komponenten, Systeme, Anlagen, Netze, die elektrische oder elektronische Bauelemente enthalten.

Gleichtaktstörung
Störung, die zwischen den Adern eines Leiters und einem Bezugspunkt, z. B. der Bezugsmasse auftritt und die Isolation zwischen den Leitern und dem Bezugspunkt beansprucht. Entsteht durch Potentialausgleichströme.

HBM
Human Body Modell. Modell in Form eines Ersatzschaltbildes, das für die Nachbildung der elektrostatischen Entladung von Personen verwendet wird.

Hersteller
Die natürliche oder juristische Person oder Personengesellschaft, die die Verantwortung für den Entwurf und die Fertigung elektrischer und elektronischer Geräte trägt. Schließt auch den Umbau, Einbau und die Anpassung bereits fertiger Geräte ein.

Impulsanstiegszeit
Beschreibt die Zeitspanne, die vergeht, bis ein impulsförmiges Signal beginnend bei 10 % einen Wert von 90 % seines Maximalwertes erreicht hat.

Impulsbreite
Beschreibt die Zeitspanne zwischen 50 % des Maximalwertes an der ansteigenden und abfallenden Flanke des Impulses.

In-Situ-Testing
Prüfung von EMV-Größen vor Ort. Aufgrund der verschiedenartigen lokalen Gegebenheiten ist In-Situ-Testing nicht standardisierbar.

Inverkehrbringen
Erstmalige Bereitstellung eines unter die EMV-Richtlinie fallendes Gerätes zum Zwecke des Vertriebes oder Gebrauches innerhalb des Europäischen Wirtschaftsraumes. Darunter fällt nicht die Vorführung des Gerätes z. B. auf Messen.

IT-Netz
Das IT-Netz hat keine direkte Verbindung zwischen aktiven Leitern und geerdeten Teilen. Die Körper der elektrischen Anlage sind geerdet. Diese Trennung wird durch einen Trenntransformator oder durch eine unabhängige Stromquelle (Generator, Batterie) erreicht. Der Vorteil dieser Netzform liegt darin, das im Falle eines Erdschlusses kein zusätzlich zum kapazitiven Ableitstrom fließender Fehlerstrom fließen kann. Vorgeschaltete Sicherungen sprechen daher bei Erdschluss nicht an und erhalten den Betrieb aufrecht. Ein zweiter Erdschluss führt zu Fehlerströmen und kann daher zur Auslösung einer Sicherung führen. Zur Erkennung des ersten Erdschlusses ist eine Überwachung erforderlich die normalerweise mit einem passenden Isolationswächter (Isolationsüberwachungsrelais, Erdschlussrelais) durchzuführen ist.

Klirrfaktor
Maß für die Abweichung einer Wechselgröße vom idealen sinusförmigen Verlauf. Gibt das Verhältnis der Effektivwerte alle Oberschwingungen zum Effektivwert der Grundschwingung an.

Koaxialkabel
Spezialkabel mit einem hohlen Außenleiter, in dessen Inneren ein zweiter massiver Leiter angeordnet. Beide Leiter sind durch entsprechendes Isolationsmaterial elektrisch voneinander getrennt.

Konformität
Erfüllung von oder Übereinstimmung mit entsprechenden Forderungen.

Koppelmechanismus
Physikalischer Mechanismus, über den Störgrößen von einer Störquelle auf eine Störsenke übertragen werden. Die Kopplung erfolgt entweder leitungsgebunden (galvanische Kopplung) oder feldgebunden (kapazitive, magnetische oder Strahlungskopplung).

MM
Machine Modell. Modell in Form eines Ersatzschaltbildes, das für die Nachbildung der elektrostatischen Entladung von Geräten verwendet wird.

PE
Protecting Earthing. Schutzleiter

Pegel
Bezeichnet eine logarithmische Verhältnisgröße.
Beispiel: Spannungspegel in db(V) = 20lgU/1V

PFC
Power Factor Correction. Leistungsfaktorkorrektur. Technisches Verfahren zur Vermeidung nichtsinusförmiger Eingangsströme bei Stromversorgungen und elektrischen Antrieben. Ziel ist, das Netz nicht mit netzharmonischen Oberschwingungen zu belasten.

Potential
Elektrische Spannung zwischen einem Punkt oder einem Körper und einem Bezugspunkt.

Potentialausgleich
Elektrisch leitfähige Verbindung, die leitfähige Körper auf gleiches Potential bringt.

Product Standards
Produktnormen, die auf spezielle Produkte zur Sicherstellung der EMV angewendet werden.

Prüfstörgröße
Nachbildung einer realen elektromagnetischen Störgröße zu Test- und Prüfzwecken.

RFI
Radio Frequency Interference. Funkstörung.

Schirm
Leitfähige Umhüllung eines Kabels oder einzelner Adern zum Schutz der umhüllten Adern vor elektromagnetischer Beeinflussung von außen. Besteht entweder aus geflochtenen Kupferdrähten oder Kupferbändern.

Störfestigkeit
Eigenschaft einer Störsenke, trotz mit gewisser Intensität einwirkender Störgrößen ohne Funktionsstörung zu arbeiten. Die Störfestigkeit wird durch die Angabe von zulässigen Grenzwerten beschrieben.

Störgröße
Elektrische, magnetische oder elektromagnetische Größe, die in einer Störsenke eine Funktionsstörung hervorrufen kann.

Störquelle
Komponente oder Gerät, von dem eine Störgröße ausgeht.

Störschwelle
Pegel einer Störgröße, bei dessen Erreichung bzw. Überschreitung in einer Störsenke eine Funktionsstörung auftritt.

Störsenke
Komponente oder Gerät, auf das eine Störgröße einwirkt und dessen Funktion durch die Störgröße beeinträchtigt werden kann.

Symmetrische Störung
Andere Bezeichnung für Gegentaktstörung.

THD
Total Harmonic Distortion. Klirrfaktor der Spannung.

TN-Netz
Terre-Neutre-Netz. In TN-Netzen ist ein Punkt (im allgemeinen der Sternpunkt) direkt geerdet (Betriebserder). Die Körper der elektrischen Anlage sind über Schutzleiter (PE) mit diesem Punkt verbunden. Erdschlüsse in diesen Netzen führen bei ausreichender Niederohmigkeit zu Erdschlussströmen die die vorgeschaltete Sicherung zum Ansprechen bringt. Hochohmige Erdschlüsse dagegen erzeugen einen Erdschlussstrom der keine Sicherung zum Ansprechen bringt. Diese Erdströme, auch Fehlerströme genannt, sind besonders gefährlich, da sie zu tödlichen Unfällen oder zu Anlagenbränden führen können.

TT-Netz
Terre-Terre-Netz. Im TT-Netz ist ein Punkt (im allgemeinen der Sternpunkt) direkt geerdet (Betriebserder). Die Körper der elektrischen Anlage sind mit Erdern verbunden, die vom Betriebserder getrennt sind. Erdschlüsse in diesen Netzen führen bei ausreichender Niederohmigkeit zu Erdschlussströmen die die vorgeschaltete Sicherung zum Ansprechen bringt. Hochohmige Erdschlüsse dagegen erzeugen einen Erdschlussstrom der keine Sicherung zum Ansprechen bringt. Diese Erdströme, auch Fehlerströme genannt, sind besonders gefährlich, da sie zu tödlichen Unfällen oder zu Anlagenbränden führen können.

Unsymmetrische Störung
Andere Bezeichnung für Gleichtaktstörung.

Zerstörfestigkeit
Zulässiger Grenzwert einer Störgröße, bei dessen Erreichung bzw. Überschreitung in einer Störsenke eine irreversible Funktionsstörung auftritt.


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