Der Pulssteller wandelt die Zwischenkreisspannung in eine
pulsierende Ausgangsspannung um. Er besteht aus 4 Transistoren und 4 Freilaufdioden.
Jeweils zwei Transistoren sind in Reihe geschaltet. Parallel zu jedem
Transistor ist eine Freilaufdiode angeordnet. Sie weist jeweils die entgegengesetzte
Stromflussrichtung des zugehörigen Transistors auf.
Jeweils 2 Transistoren und 2 Dioden bilden einen Brückenzweig. Zwischen
den Brückenzweigen ist der Gleichstrommotor angeschlossen.
Die Transistoren werden "über Kreuz" angesteuert. Das heißt, abwechselnd sind entweder Transistor T1 und T4 oder Transistor T3 und T2 eingeschaltet. An den Klemmen des Gleichstrommotors liegt damit entweder die positive oder die negative Zwischenkreisspannung an.
Pulssteller arbeiten zyklisch. Sie schalten mit einer festen
Frequenz fortlaufend die positive und negative Zwischenkreisspannung an
die Motorklemmen. Aus Sicht des Motors erzeugen sie damit eine pulsierende
Ausgangsspannung. Aufgrund der hohen Schaltfrequenz (größer
2 kHz) ist jedoch nur der Mittelwert der Ausgangsspannung wirksam. Dieser
wird durch die relative Einschaltdauer der Transistorpaare T1-T4 und T3-T2
bestimmt. Durch unterschiedlich lange Einschaltzeiten des einen oder anderen
Transistorpaares kann die mittlere Ausgangsspannung beliebig variiert
werden. Für sie gilt:
Mittelwert der
Ausgangsspannung |
(Einschaltdauer T1-T4) - (Einschaltdauer T3-T2)
|
|||
=
|
Zwischenkreis-
spannung |
*
|
|
|
Zykluszeit
|
Das beschriebene Verfahren wird als Pulsbreitenmodulation bezeichnet, da über die Einschaltdauer die Breite eines Spannungsimpulses bestimmt wird.
Nachfolgendes Bild zeigt beispielhaft einige Spannungsverläufe und die angesteuerten Transistoren.
Die Schaltzeiten für die Transistorpaare T1-T4 und T3-T2 werden von der Signalelektronik so berechnet, dass der Mittelwert der Ausgangsspannung im betreffenden Zyklus dem von der Stromregelung vorgegebenen Spannungssollwert entspricht.
Der Ausgangsstrom des Pulsstellers fließt durch die
Wicklungen des angeschlossenen Gleichstrommotors. Er ist innerhalb eines
Schaltzustandes der Transistoren näherungsweise linear, steigt oder
fällt jedoch in Abhängigkeit davon, ob an den Motorklemmen im
Augenblick die positive oder negative Zwischenkreisspannung wirksam ist.
An den Umschaltzeitpunkten treten aufgrund der vorhandenen Motorinduktivität
keine Sprünge im Stromverlauf auf. Das heißt, dass obwohl die
Polarität der Klemmenspannung umgedreht wurde, ändert der Motorstrom
seine Polarität nicht sondern fließt in seiner bisherigen Richtung
weiter. Die treibende Spannung entsteht durch Selbstinduktion in der Motorinduktivität.
Sie erzwingt, dass der Strom in seiner bisherigen Richtung weiterfließt.
Als Pfad stehen dem Motorstrom in diesem Fall nur die Freilaufdioden zur
Verfügung, da die bis dahin stromführenden Transistoren jetzt
gesperrt sind und die neu eingeschalteten Transistoren den Strom in der
aktuellen Fließrichtung nicht führen können. Freilaufdioden
sind damit für die Funktion des Pulsstellers unbedingt erforderlich.
Ohne Freilaufdioden würde die in der Motorinduktivität induzierte
Spannung extrem stark ansteigen und zur Zerstörung der Transistoren
führen.
Beispiel:
Die von Pulsstellern bereitgestellte Ausgangsspannung besteht aus einer Folge von positiven und negativen Spannungsimpulsen. Wird der Pulssteller mit einer hohen Pulsfrequenz betrieben, machen sich diese jedoch nur geringfügig im Ankerstrom des angeschlossenen Motors und im abgegebenen Drehmoment bemerkbar.
Die Signalelektronik hat die Möglichkeit, zu jedem Zyklus die Einschaltzeiten der Transistoren zu verändern und damit die Ankerspannung des Gleichstrommotors zu verstellen. Bei hohen Pulsfrequenzen und kurzen Zykluszeiten kann die Signalelektronik den Ankerstrom sehr dynamisch regeln. Daraus ergeben sich Anregelzeiten für den Ankerstrom und damit das Drehmoment des angeschlossenen Motors von teilweise weniger als 1 ms. Damit sind Pulssteller für Anwendungen mit hohen dynamischen Anforderungen sehr gut geeignet.
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