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Koppelmechanismen beschreiben die Art und Weise, wie Störgrößen von einer Störquelle auf eine Störsenke übertragen werden. Das folgende Bild verdeutlicht die möglichen Koppelmechanismen.
Grundlegend wird zwischen leitungsgebundenen und feldgebundenen Koppelmechanismen unterschieden. Während sich die leitungsgebundenen Störungen innerhalb von gemeinsamen Stromkreisen ausbreiten, erfolgt die Ausbreitung feldgebundener Störungen auch zwischen galvanisch getrennten Systemen.
Die galvanische Kopplung tritt in Stromkreisen mit gemeinsamen Spannungsquellen
und gemeinsamen Leiterbahnen bzw. gemeinsamen Leitungen auf.
Nebenstehendes
Bild verdeutlicht an einem Beispiel die Zusammenhänge. Der Strom
I1 im Gerät 1 verursacht an der Leitungsimpedanz
Z einen Spannungsabfall UZ. Die Versorgungsspannung
U2 für das Gerät 2 ergibt sich
nach dem Maschensatz zu:
U2 = UB - UZ
Damit verursacht der Strom I1 eine Absenkung
der Versorgungsspannung U2 für das Gerät
2. Diese Absenkung ist um so größer,
Die induktive Kopplung wird durch die zeitliche Veränderung eines
Magnetfeldes hervorgerufen.
Jeder stromdurchflossene Leiter ist von einem Magnetfeld umgeben. Dieses
Magnetfeld durchsetzt benachbarte Stromkreise. Ändert sich der im
Leiter fließende Strom I1 zeitlich,
induziert das damit verbundene veränderliche Magnetfeld eine Spannung
Uind im benachbarten Stromkreis. Diese induzierte
Spannung ist der eigentlichen Betriebsspannung U2
überlagert. An der Verbraucherimpedanz Z2
wird die Summenspannung
Usumme = U2 + Uind
wirksam. Wäre beispielsweise Z2 die
Eingangsimpedanz eines Meßverstärkers, würde die eigentliche
Messspannung U2 durch eine überlagerte
Störspannung verfälscht.
Die
induzierte Spannung Uind ist um so größer,
Das nebenstehende Bild zeigt den wirksamen Ersatzschaltplan.
Die kapazitive Kopplung wird durch die zeitliche Veränderung
eines elektrischen Feldes hervorgerufen.
Jeder spannungsführende Leiter 1 ist von einem elektrischen Feld
umgeben. Dieses Feld durchsetzt auch den benachbarten Leiter 2. Ändert
sich das Potential des Leiters 1, so ändert sich auch sein elektrisches
Feld. Das führt zum Aufbau bzw. Abbau von Ladungsträgern im
Leiter 2. Der Auf- und Abbau von Ladungsträgern in Leiter 2 hat einen
Stromfluss im Stromkreis 2 zur Folge, der einen veränderten Spannungsabfall
Usumme an der Verbraucherimpedanz Z2
hervorruft.
Usumme = U2 + Ukap
Wäre beispielsweise Z2 die Eingangsimpedanz
eines Messverstärkers, würde die eigentliche Messspannung U2
durch eine überlagerte Störspannung verfälscht.
Prinzipiell kann eine kapazitive Verkopplung auch zwischen Leitern eines Stromkreises auftreten.
Die Fehlerspannung Spannung Ukap ist um
so größer,
Das nebenstehende Bild zeigt den wirksamen Ersatzschaltplan und den Lade- bzw. Entladestrom der Koppelkapazität.
Die Kopplung durch elektromagnetische Strahlung wird durch elektromagnetische Wellen hervorgerufen. Elektromagnetische Wellen lösen sich von Stromkreisen ab und breiten sich mit Lichtgeschwindigkeit im Raum aus. Sie sind quantitativ durch ihre elektrische und magnetische Feldstärke gekennzeichnet. Beide Komponenten sind fest miteinander verknüpft. Das veränderliche Magnetfeld ruft ein veränderliches elektrisches Feld hervor, das wiederum ein Magnetfeld hervorruft. Über diesen Mechanismus breitet sich die Welle im Raum aus.
Elektromagnetische
Wellen entstehen ursächlich entweder
Anordnungen, die diese Felder hervorrufen oder auf solche Felder reagieren, bezeichnet man als Dipole oder Antennen.
Das
nebenstehende Bild zeigt den wirksamen Ersatzschaltplan bei Einkopplung
elektromagnetischer Strahlung. Die Wirkung des Dipols wird durch eine
zusätzliche Wechselspannungsquelle im Stromkreis berücksichtigt.
Die
elektromagnetische Strahlung hat ihre Ursache in magnetischen und elektrischen
Wechselfeldern und ist damit den induktiven und kapazitiven Koppelmechanismen
verwandt. Die Unterscheidung, ob induktive bzw. kapazitive Störbeeinflussung
oder elektromagnetische Strahlung vorliegt, lässt sich anhand der
Entfernung zwischen Störquelle und Störsenke beurteilen. Man
unterscheidet
Diese
Definition bezieht sich auf die Wellenlänge λ des Störsignals
S. Das Störsignal S als Funktion des Weges x
ist definiert durch:
S = Smax*sin(x*2π/λ)
Für Abstände x, die sehr viel größer sind als λ/2π spricht man von einem Fernfeld. Im Fernfeld liegt eine Beeinflussung durch elektromagnetische Strahlung vor.
Mit der Gleichung
c: Lichtgeschwindigkeit (300.000 km/s) | |
c = f * λ | f: Frequenz |
λ: Wellenlänge |
lässt sich nebenstehendes Diagramm zu Unterscheidung von Nah- und Fernfeldern in Abhängigkeit von der Frequenz des Störsignals angeben.
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