Die Störemissionen elektrischer Antriebe haben ihre Quelle in verschiedenen Komponenten des Antriebs. Es ist deshalb zweckmäßig, den Antrieb gedanklich in einzelne Komponenten zu zerlegen und diese dann bezüglich ihrer Störwirkung zu untersuchen. Für die folgenden Ausführungen wird ein Drehstromantrieb zugrunde gelegt.
Dieser besteht aus dem Stellgerät und dem angeschlossenen Motor mit Lage- bzw. Drehzahlgeber. Das Stellgerät verfügt über
Für die Betrachtung der Netzrückwirkungen des Gleichrichters wird der Wechselrichter mit dem angeschlossenen Motor als einfacher ohmscher Verbraucher R modelliert, der den Zwischenkreiskondensator kontinuierlich entlädt. Die beim Betrieb des Motors anfallende Blindleistung wird vernachlässigt. Sie ruft im realen Betrieb zusätzlich eine überlagerte Wechselstromkomponente hervor, die den Kondensator periodisch lädt und entlädt. Die Netzleitung vom Netztrafo bis zum Gleichrichter wird mit einer Impedanz ZL modelliert. Sie besteht im wesentlichen aus einer Reihenschaltung von einem ohmschen Widerstand und einer Induktivität. Der Netztrafo wird als ideale Spannungsquelle angenommen.
Der Netzstrom wird vom Ladezustand des Zwischenkreiskondensators C bestimmt. Ist der Betrag der größten Leiter-Leiter-Spannung größer als die Zwischenkreisspannung Uzk, fließt über die im Augenblick aktiven Dioden ein Ladestrom ILzk in den Zwischenkreis. (Der Laststrom über den Widerstand R sei vernachlässigt.) Folglich steigt die Zwischenkreisspannung Uzk an. Erreicht sie den Betrag der größten Leiter-Leiter-Spannung, kommt der Stromfluss aus dem Netz zum Erliegen. In der Folge wird der Zwischenkreiskondensator über den Lastwiderstand R entladen und die Zwischenkreisspannung Uzk sinkt wieder. Dieser Vorgang wiederholt sich zyklisch mit der 6-fachen Netzfrequenz.
Das folgende Diagramm verdeutlicht die zeitlichen Abläufe.
Wie zu erkennen ist, weicht der Netzstrom deutlich von der idealen Sinusform ab und nimmt die Form von "Stromnadeln" an. Die Amplitude dieser "Stromnadeln" wird durch die Kapazität C des Zwischenkreiskondensators bestimmt.
Der auftretende Netzstrom ruft an den Impedanzen ZN und ZL einen ebenfalls nicht sinusförmigen Spannungsabfall UZN+UZL hervor. Im Ergebnis liegt an den Eingangsklemmen des Gleichrichters nicht mehr die ideale Netzspannung UL, sondern eine verzerrte Spannung UL' an. UL' ergibt sich wie folgt:
Ist parallel zum elektrischen Antrieb ein weiterer Verbraucher angeschlossen, wird auch dieser mit der verzerrten Spannung UL' beaufschlagt.
Das
heißt, der elektrische Antrieb generiert auf der Versorgungsspannung
des parallel angeschlossenen Verbrauchers ein Gemisch aus netzharmonische
Störspannungen. Es handelt sich damit um einen galvanischen Koppelmechanismus,
mit dem der Antrieb über die Netzleitung auf andere Verbraucher einwirkt.
Je nach Art des Verbrauchers haben die Störspannungen unterschiedliche
Auswirkungen. Zum Beispiel
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Weitere Maßnahmen sind:
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