Auslegung elektrischer Antriebe

zurück
zur Übersicht
weiter

 

Motorauslegung unter Schutzgesichtspunkten

Motoren müssen nicht nur funktionelle Anforderungen erfüllen. Zusätzlich wird erwartet, dass von ihnen keine Gefahren für Menschen und Maschinen ausgehen. Motoren müssen deshalb auch Sicherheitsanforderungen gerecht werden. Dazu werden sie über ihre elektrischen und mechanischen Kennwerte hinaus bezüglich

  • der Schutzart
  • der Schutzklasse
  • dem Explosionsschutz

eingeordnet. Je nach Klassifizierung können die Motoren unter entsprechenden Umgebungsbedingungen eingesetzt werden.

 

Schutzart

Die Schutzart beschreibt, wie die Motoren gegen das Eindringen von Fremdkörpern, Staub und Wasser geschützt sind. Zusätzlich wird angegeben, welcher Schutz gegen Berührung rotierender und betriebsmäßig unter Spannung stehender Teile vorhanden ist.

Die Schutzart wird wie folgt gekennzeichnet:

IP (International Protection)
1. Kennziffer
Schutzgrad gegen Berührung und Eindringen von Fremdkörpern
2. Kennziffer
Schutzgrad gegen Eindringen von Wasser
IP

0

kein Schutz 0 kein Schutz
  1 Schutz gegen Eindringen von festen Fremdkörpern mit einem Durchmesser größer als 50 mm
Kein Schutz gegen Berührung
1

Schutz gegen senkrechtes Tropfwasser

  2 Schutz gegen Eindringen von festen Fremdkörpern mit einem Durchmesser größer als 12 mm
Schutz gegen Berührung mit dem Finger
2 Schutz gegen Tropfwasser bis 15° zur Senkrechten
  3 Schutz gegen Eindringen von festen Fremdkörpern mit einem Durchmesser größer als 2,5 mm
Schutz gegen Berühren mit Werkzeugen oder ähnlichen Gegenständen
3 Schutz gegen Tropf- und Sprühwasser bis 60° zur Senkrechten
  4 Schutz gegen Eindringen von festen Fremdkörpern mit einem Durchmesser größer als 1 mm
Schutz gegen Berühren mit Werkzeugen oder ähnlichen Gegenständen
4 Schutz gegen Spritzwasser aus allen Richtungen
  5

Schutz gegen schädliche Staubablagerungen (staubgeschützt)
Vollständiger Schutz gegen Berühren mit Werkzeugen oder ähnlichen Gegenständen

5 Schutz gegen Strahlwasser aus allen Richtungen
  6 Schutz gegen Eindringen von Staub (staubdicht)
Vollständiger Schutz gegen Berühren mit Werkzeugen oder ähnlichen Gegenständen
6

Schutz gegen schwere See und starkes Strahlwasser (Überflutung)

      7 Schutz gegen Wasser beim Eintauchen unter festgelegten Druck- und Zeitbedingungen
      8 Schutz gegen Wasser bei dauerndem Untertauchen

Nicht alle Schutzarten sind für Servoantriebe von Bedeutung. Die typischen Schutzarten für oberflächengekühlte Synchronservomotoren (IC40) sind IP64 oder IP65. Bei Asynchronmotoren sind IP54 oder IP55 üblich.

 

Schutzklasse

Die Schutzklasse definiert Maßnahmen für den Fehlerfall. Sie gibt an, wie verhindert wird, dass berührbare Metallteile (z. B. das Motorgehäuse) im Fehlerfall Spannung führen.

Die Schutzklasse wird wie folgt gekennzeichnet:

Schutzklasse

Maßnahme

1

Alle berührbaren Metallteile sind untereinander und mit dem Schutzleiter elektrisch leitend verbunden.
Der Schutz erfolgt durch den Schutzleiter.

2
Es sind keine berührbaren Metallteile vorhanden. Der Schutz erfolgt durch Schutzisolierung.
3
Der Motor wird mit einer Kleinspannung bis 42 V betrieben. Die Spannungsquelle ist vom elektrischen Netz sicher getrennt (z. B. Batterie, Sicherheitstrenntrafo).

Im industrieellen Einsatz ist bei Servomotoren die Schutzklasse 1 üblich.

 

zurück
zur Übersicht
weiter

 

Drive Instructor

Auto Hand
Zufällig Aufsteigend


Frage  

 

Antwort

 

 

Anzeigen