Auslegung elektrischer Antriebe

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Wahl der Antriebsart

Linear- oder Rotationsmotor

Ausgangspunkt für die Antriebsauslegung ist die Wahl der Antriebsart. Die Antriebsart ist durch einige Hauptparameter gekennzeichnet, die zu Beginn festgelegt werden müssen. In den meisten Anwendungsfällen ist aufgrund der Randbedingungen bereits eine Vorentscheidung bezüglich der Antriebsart gefallen.
Nachfolgende Übersicht zeigt, welche Alternativen grundsätzlich zur Verfügung stehen.

Überblick

 

Motortypen

Nach der grundsätzlichen Entscheidung, einen Linear- oder Rotationsmotor einzusetzen, wird im nächsten Schritt der Motortyp ausgewählt.
Soll ein Linearmotor eingesetzt werden, beschränken sich die verfügbaren Motortypen praktisch auf Synchronservomotoren. Wird ein Rotationsmotor verwendet, steht ein breiteres Spektrum an Motortypen zur Verfügung. Je nach Anwendungsfall und je nach Einbeziehung weiterer, nicht technischer Randbedingungen (Verfügbarkeit, Servicefreundlichkeit, Lieferbarkeit etc.) stellt der eine oder andere Motortyp das Optimum dar.
Die Kriterien zur Auswahl eines Motortyps und ihre Wichtung ist sehr individuell. Deshalb kann die nachfolgende Tabelle lediglich eine Hilfestellung bei der Auswahl anbieten.

 

Gleichstrom-
motor
Bürstenloser Gleichstrom-
motor
Synchron-
servomotor
Asynchron-
servomotor
Schritt-
motor
typ. Leistungsber. als Servomotor bis 20 Nm bis 200 Nm bis 200 Nm bis 2 000 Nm bis 5 Nm
Dynamik
hoch
mittel, Beschleunigung begrenzt (Schrittverlust)
Drehmoment
konstant über der Drehzahl
sinkt bei hohen Drehzahlen stark ab
Regelung einfach aufwändiger
aufwändig
einfach, da nur gesteuert
Motorgeber

nicht erforderlich

erforderlich
nicht erforderlich
Stellgeräte einfach, da mechanische Kommutierung
aufwendig, da elektronische Kommutierung
einfach
Abgleich der Regelung
erforderlich
nicht erforderlich
Baugröße
klein
größer klein
Verluste, Erwärmung des Motors
niedrig
höher, da zusätzlich Magnetisierungsstrom erforderlich höher, da konstanter Stromfluss
Wartung Tausch der Bürsten erforderlich
wartungsfrei

 

Getriebeanpassung

GetriebeanpssungDas Getriebe dient zur Anpassung des Motors an die Erfordernisse der Arbeitsmaschine. Es wandelt die motorseitigen Bewegungsgrößen Drehzahl und Drehmoment so um, dass sie den Anforderungen des zu beeinflussenden Prozesses entsprechen.
Bei Servoanwendungen kommt es häufig darauf an, eine Last innerhalb einer bestimmten Zeit von einem Punkt zu einem anderen zu bewegen. Während der zeitliche Bewegungsablauf der Last durch den Prozess definiert ist, kann der Verlauf der Bewegungsgrößen an der Motorwelle durch eine günstige Getriebeübersetztung optimiert werden.
Die Getriebeübersetzung (auch als Getriebefaktor bezeichnet) i ergibt sich aus dem Verhältnis von Antriebs- und Abtriebsdrehzahl zu:

n1
i =

n2

Die Getriebeübersetzung soll möglichst so gewählt werden, dass für die Realisierung des gewünschten Bewegungsablaufes der Last ein minimales Motordrehmoment erforderlich ist. Es lässt sich mathematisch herleiten, dass das genau dann der Fall ist, wenn gilt: Getriebeanpassung

J2
i² =

J1
mit
J1:
Trägheitsmoment des Motors
 
J2:
Trägheitsmoment der Last

Die optimale Getriebeübersetzung wird damit vom Verhältnis der Trägheitsmomente bestimmt.

In vielen Anwendungen ist es nicht möglich, die optimale Getriebeübersetzung zu wählen, da sich dadurch unsinnige Arbeitsbereiche bezüglich der Motordrehzahl ergeben. Ziel der Getriebeauswahl muss dann sein, ein Übersetzungsverhältnis so nah wie möglich am Optimum zu erreichen.

 

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